Was hat Nachhaltigkeit mit Versicherungen zu tun? WELCOMESPY fragt nach bei Andrea Knieke, CSR-Managerin der VGH Versicherungen.
Werbung. Unbeauftragt.
Alle reden über Nachhaltigkeit. Du auch?
Und wie! Zugegeben, bezogen auf die Lebensmittel- oder Textilindustrie ist das Thema in der Öffentlichkeit präsenter, denken wir an Kinderarbeit, Plastik oder Ressourcenschonung. In der Versicherungsbranche ist der Bereich Nachhaltigkeit erst einmal weniger offensichtlich. Er spielt aber auch bei uns in der VGH in verschiedene Bereiche hinein, vor allem die nachhaltige Kapitalanlage ist hier zu nennen. Da werden große Summen bewegt, die weitreichenden Einfluss haben können. Gut, wenn man da mal genauer hinschaut, in wen oder was man eigentlich investiert.
Du bist für das CSR-Management der VGH zuständig. Was hat es damit auf sich?
Seit 2017 ist die VGH gesetzlich verpflichtet eine nichtfinanzielle Erklärung abzugeben, bei uns findet man sie im sogenannten CSR-Bericht, auch als Nachhaltigkeitsbericht bekannt. Die Abkürzung CSR steht für Corporate Social Responsibility und meint nachhaltiges Handeln im Dreiklang bestehend aus Ökologie, Sozialem und Ökonomie. Inhalte des jährlichen Berichts sind unter anderem die Themen Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Zu jedem Punkt müssen wir über den Status quo im Unternehmen berichten und Konzepte, Strategien, Maßnahmen, Ergebnisse, Prozesse und wesentliche Risiken offenlegen.
Was sind deine Aufgaben?
Das Thema CSR ist eine komplexe Querschnittsaufgabe. Zum einen bin ich für die jährliche Erstellung des CSR-Berichts zuständig. Dafür koordiniere ich viele verschiedene Themen mit den Wirtschaftsprüfern, Abteilungsdirektoren, Abteilungsleitern oder Kollegen. Zum anderen treibe ich die Weiterentwicklung von wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekten in der VGH voran. Das geht natürlich alles nicht von heute auf morgen. CSR erfordert eine Menge Abstimmung, u.a. mit dem Vorstand und unseren Stabs- und Fachbereichen. Alle Entscheidungen rund um Nachhaltigkeit trifft dann schlussendlich unser CSR-Strategiegremium. Als CSR-Beauftragte manövriere ich also ein recht schwergängiges Schiff mit vielen Personen und individuellen Ansprüchen. Es ist schon eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen. Daher finde ich es wichtig, im CSR-Bericht jedes Jahr aufs Neue zu zeigen, was sich in den vergangenen Monaten in Sachen Nachhaltigkeit bei uns bereits getan hat.
Wie nachhaltig seid ihr denn schon?
Als öffentlich-rechtlicher Versicherer mit einer Historie von fast 270 Jahren liegt Nachhaltigkeit quasi in unseren Genen! So haben wir es im Bereich der Lebensversicherung oft mit Laufzeiten von mehreren Jahrzehnten zu tun. Doch Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Langfristigkeit, sondern auch Verantwortungsübernahme – im sozialen, ökologischen und ökonomischen Sinne. Die VGH ist dabei satzungsgemäß dem Gemeinwohl verpflichtet: Überschüsse zahlen wir unseren Kunden unter anderem durch Beitragsrückerstattungen aus und engagieren uns mit Spenden und Sponsorings in unserem Geschäftsgebiet. Auch im ökonomischen Kontext tun wir einiges und entwickeln uns weiter. Beispielsweise sorgen wir dafür, dass Schäden erst gar nicht entstehen. Wir sind damals als Feuerversicherer für die Landwirtschaft gestartet und unterstützen seither Feuerwehren sehr vielfältig, z.B. mit dem VGH-Brandschutzmobil im Bereich Prävention. Darüber hinaus haben wir im letzten Jahr ein nachhaltiges Kapitalanlagekonzept entwickelt.
Wo siehst du noch Handlungsbedarf?
Das Thema CSR ist so weitläufig, da gibt es im Prinzip immer und überall Ansatzpunkte für Optimierung und Weiterentwicklung. Wir werden in diesem Jahr einen wichtigen Grundstein mit einer VGH-Nachhaltigkeitstrategie legen und ein Kommunikationskonzept entwickeln.
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Grundsätzlich freue ich mich, dass aktuell in der Gesellschaft und auch auf politischer Ebene viel passiert. Ich hoffe, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit weiter wächst und sowohl Unternehmen als auch jeder Einzelne überlegt, welchen Beitrag er leisten kann, um etwas langfristig zu verändern. Wenn jeder etwas im Kleinen bewirkt, macht das auf das große Ganze gesehen schon viel aus: Achte ich auf Mülltrennung? Nutze ich regionale Produkte? Kann ich meinen Konsum reduzieren, vielleicht weniger Fleisch essen, unnützes Plastik vermeiden und öfter das Rad anstatt das Auto nutzen? Möglichkeiten, um auch im privaten Bereich nachhaltig zu handeln, gibt es unendlich viele – man muss sich ihrer nur bewusst werden.
Über Andrea
Andrea ist als CSR-Beauftragte für die zentrale Koordination des CSR-Managements der VGH verantwortlich. Sie ist für die Erstellung des konzernweiten CSR-Berichts zuständig und fachliche Ansprechpartnerin in Sachen Nachhaltigkeit für alle Stabs-, Fach- und Schadenbereiche. Darüber hinaus steuert sie die (Weiter-)Entwicklung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen und leitet sowie berät das Strategiegremium CSR.
Wer wissen möchte, was der Robinson Club Cala Serena auf Mallorca alles so in Sachen Nachhaltigkeit auffährt, kann hier weiterlesen. Auch die Kanareninsel La Palma zeichnet sich durch nachhaltigen Tourismus aus.
Vielen Dank an die VGH und Andrea für die Insights!
liebe Anna,
mit dem thema nachhaltigkeit greifst du eine entwicklung auf, die mir als mutter und großmutter besonders unter den nägeln brennt.
sehr interessant und relevant für mich ist das wissen, dass die VGH einst als feuerversicherer gestartet ist und dass die VGH weiterhin in der brandprävention tätig ist, um brände zu verhindern mit dem VGH-Brandschutzmobil.
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