Nieselregen bei vier Grad? Ohne mich! Für WELCOMESPY heißt es daher heute „ready for take off.“ Auf meinem Flug in die Sonne schaue ich der TUI fly-Crew neugierig über die Schulter. Sieben Fragen an den Piloten habe ich auch noch im Gepäck …
Werbung. Unbeauftragt.
Mit der TUI fly-Crew nach Palma de Mallorca
Up in the Air: Fliegen ist für mich Faszination pur. Tatsächlich gehöre ich zu den Leuten, die sich bei jedem Start immer wieder zumindest ganz kurz wundern, wie so ein schwerer Vogel überhaupt abheben kann. Und dann auch noch sicher wieder runterkommt. Damit ich das alles ein bisschen besser verstehe, nimmt mich die Crew von TUI fly – allen voran Flugkapitän David – heute dorthin mit, wo sonst kein Passagier hinkommt: zum Sicherheitsrundgang um die Maschine, ins Cockpit und hinter die Vorhänge im Crewbereich. Außerdem habe ich auch noch ein paar Fragen an den Piloten.
Nice to fly you!

Der Spion eures Vertrauens ist mal wieder am Flughafen Hannover in geheimer Mission unterwegs. Aber nur kurz, denn die lippenstiftrote Maschine von TUI fly nach Palma de Mallorca steht zum Einsteigen bereit. Und auch Flugkapitän David wartet schon auf mich. Hi, David! Ich freue mich riesig auf den Flug mit euch.
Safety first

David ist seit rund zwanzig Jahren Pilot bei TUI fly und nimmt mich gleich mal mit aufs Rollfeld. Der Sicherheitscheck vor dem Abflug steht an. Dafür gehen wir einmal rund ums Flugzeug und gucken überall drauf. Und manchmal sogar rein. Wie sieht das Fahrwerk aus? Sind die Reifen in Ordnung? Der rote Klotz am Flugzeugrumpf im Bild rechts oben ist übrigens ein zusätzlicher Schutz, falls die Maschine bei Start oder Landung mit dem Heck den Boden berühren sollte.
Turbine, Triebwerk, Tank & Co.

David, sag doch mal: Wenn ein „Spihuhn“ in der Turbine sitzt, ist das dann Vogelschlag? 😉
Alles drin, alles dran?

Das Gepäck ist schon verladen (rechts oben) und die Boeing 737-800 Next Generation von TUI fly noch via Stromkabel mit dem Boden verbunden. Die Kopfhörer sind für den Handling Agent, der das Flugzeug beim Zurückschieben und während des Triebwerkstarts begleitet.
Im Herzen der Maschine

David wirft einen fachmännischen Blick in den Hauptfahrwerkschacht. Ganz schön viele Kabel und Leitungen. Hier sind auch die Feuerlöscher für die Triebwerke untergebracht. Alles sieht top aus, also schnell wieder rein und weiter im Programm, denn unser Slot wartet nicht.
Steht mir gut, so ein Cockpit!

Bevor David das Cockpit übernimmt, will ich unbedingt noch mal Probe sitzen: Für meinen Geschmack etwas wenig Beinfreiheit und eine Minibar vermisse ich auch, aber der Sitz ist herrlich weich und gut gefedert (links oben). Jetzt muss ich aber raus und wie alle anderen Fluggäste auch in der Kabine Platz nehmen. Von meinem Fenster aus habe ich einen 1-A-Blick auf den alten Tower, den ich neulich mit Flughafenchef Dr. Raoul Hille besteigen durfte. Nun geht’s los und TUI fly-Flugbegleiterin Nicole (rechts) beginnt auch gleich mit den Safety Instructions. David erklärt mir später, warum Passagiere sich die Sicherheitshinweise auf jedem Flug immer und immer wieder anhören müssen: „Wir wollen damit eine gewisse Routine bei den Fluggästen erreichen. Denn im Fall der Fälle und in Panik öffnet sich so ein Sicherheitsgurt im Flugzeug eben doch ganz anders als der im Auto. Gut also, wenn man einmal mehr gehört hat, wie das geht.“
Vrooooooom!

David drückt auf die Tube: Die Sitze vibrieren, die Landschaft rast an mir vorbei. Mit einer Startgeschwindigkeit von 270 km/h und einem Gesamtgewicht von 65 t heben wir schließlich auf der Nordbahn des Flughafens ab. Tschüs Hannover Airport, tschüs trübes Wetter!
Sonne, wir kriegen dich!

Schon besser: Als wir die Wolkendecke durchbrechen, sehe ich endlich mal wieder die Sonne. Mit rund 850 km/h Reisegeschwindigkeit fliegen wir ihr hinterher. Ganz schaffen wir es nicht, sie einzuholen, irgendwann geht die Sonne dann doch unter. Und zeigt sich dabei von ihrer romantischsten Seite.
Darf’s etwas aus dem Bordshop sein?

Während die Fluggäste die Abenddämmerung über den Wolken genießen, bereiten Annabelle (links oben, rechts unten) und Annamaria den Bordshop vor. Erst in der Luft dürfen die verplombten Schubladen und Schränke mit der zollfreien Ware geöffnet werden. Das wird alles genau dokumentiert (Bild unten). Die beiden langjährigen TUI fly-Flugbegleiterinnen haben ihren Traumjob gefunden. Nur an die flexiblen Einsatzzeiten und teilweise sehr frühes Aufstehen mitten in der Nacht mussten sie sich zu Anfang gewöhnen. Ihre Tipps gegen Jetlag: „Schlafen, wann immer es geht. Das fällt leichter, wenn man vorher eine gewisse Ruhe einkehren lässt, Smartphone und Tablet weglegt und stattdessen etwas liest. Zudem helfen Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung beim Runterkommen und Abschalten.“
Palma!

Glücklich gelandet: Die 2 Stunden 15 Minuten von Hannover nach Palma de Mallorca sind richtig schnell vergangen. Das lag auch an der supernetten TUI fly-Crew, die meine Spionagetätigkeit an Bord so wunderbar unterstützt hat. Pilot, Copilot und Flugbegleiter – sie alle sorgen nicht nur für die Sicherheit der Fluggäste während des Fluges, sondern geben auch ihr Bestes, damit wir uns rundum wohl fühlen. Da kann man als Passagier ruhig mal danke sagen. Und als Spion sowieso: Daaanke, liebe TUI fly-Crew, für den spannendsten Flug in meinem ganzen Geheimagenten-Leben!
Sieben Fragen an den Piloten
1. David, was zeichnet einen guten Piloten aus?
Er bewahrt jederzeit Ruhe, ist in der Lage, zu priorisieren, zu delegieren und hat immer die Übersicht. Auch Multitasking ist wichtig. Nicht zuletzt sollte er auch sein Team und die Fähigkeiten jedes einzelnen Crewmitglieds gut einschätzen können.
2. Wohin fliegst du am liebsten?
Ich lande gerne auf den griechischen Inseln, z.B. auf Kos oder Korfu. Für uns Piloten ist das ein bisschen „back to the roots“, denn dort werden viele Sichtanflüge durchgeführt. Wir können uns bei einem solchen Anflug noch mehr einbringen und das Flugzeug wie eine kleine Propellermaschine fliegen und landen. Auf großen Flughäfen dagegen wird vieles von den Fluglotsen vorgegeben und man benutzt den Autopiloten mehr.
3. Welche Landung war deine herausforderndste?
Wir hatten im Spätsommer einen schwierigen Landeanflug auf Monastir (Tunesien). Extrem schlechte Sicht, Platzregen und Wind aus allen möglichen Richtungen, viele Böen. Bis 500-600 Fuß war es nicht sicher, ob wir überhaupt landen können oder noch einmal durchstarten müssen. Die Landung von Hand hat dann doch gleich beim ersten Anlauf geklappt. Ordentlich durchgerüttelt hat es uns natürlich trotzdem.
4. Was bringt dich aus der Ruhe?
Im Job eigentlich nichts. Ganz im Gegenteil, je hektischer es um mich herum zugeht, desto fokussierter werde ich. Im Privatleben ist das anders, da halten mich meine beiden pubertierenden Kids ganz schön auf Trab.
5. Was viele Passagiere nicht wissen …
… ein Copilot ist auch ein richtiger Pilot. Er kann alles, was der Kapitän auch kann und ist nicht etwa weniger qualifiziert. Häufig sind Copiloten einfach Kollegen mit weniger oder einer anderen Erfahrung. Copiloten können ebenso Berufseinsteiger sein wie Wechsler von anderen Airlines oder auch Piloten von der Bundeswehr.
6. Dein lustigstes Erlebnis rund ums Fliegen?
Oh, da gibt es viele. Ein bisschen gemein für die Betroffenen, aber umso lustiger für alle anderen, sind unsere Einstandsscherze, die wir mit neuen Mitarbeitern veranstalten. Ich erinnere mich an eine Kollegin, die wir nach der Landung in einem Gebiet mit Schweinegrippe zum vermeintlich vorgeschriebenen „Desinfizieren der Flugzeugreifen“ geschickt haben. Als sie sich mit den winzigen Desinfektionstüchern an den riesigen Reifen zu schaffen machte, hatten wir alle einen riesen Spaß. Und sie hat es später auch mit Humor genommen. Es gab auch schon die Situation, dass eine Kollegin an Bord plötzlich verschwunden war. Des Rätsels Lösung: Sie hatte ganz hinten im Stauschrank etwas gesucht, jemand wollte vorbei, hat sie nicht gesehen und kurzerhand die Tür geschlossen. Zum Glück hat sie sich dann ziemlich schnell durch lautes Klopfen bemerkbar gemacht.
7. Womit kann man einem Piloten eine Freude machen?
Mit einem schönen Streckennetz und tollen Destinationen, in denen man seine Ruhezeiten so richtig genießen kann.
Über die Boeing 737-800

Die Boeing 737 ist das bisher meistverkaufte Verkehrsflugzeug. Seit Produktionsbeginn gingen bei der Boeing Corporation über 14000 Bestellungen für die unterschiedlichen Varianten der 737 ein. Den Anfang machte die Boeing 737-100, die 1967 zu ihrem Jungfernflug aufbrach. Die neuesten Versionen der 737 verfügen über Carbon-Bremsen. Diese sind nicht nur effizienter, sondern auch ca. 350 kg leichter als Stahlbremsen, was beim Kraftstoff zu Einsparungen von etwa 0,5 % führt. Übrigens: Rund 200 Liter Farbe werden für den Anstrich einer Maschine benötigt. Je nach Gestaltung wiegt dieser dann zwischen 120 und 150 kg.
Vielen Dank an TUI fly, David und die gesamte Crew für die Unterstützung meiner Recherche vor Ort.
Fotos: Anna Stella Bonin, David, André Weißgerber
Sehr interessanter Artikel mit tollen Bildern! Ich bin schon gespannt auf deine kommenden Beiträge. Weiter so!
Dankeschön. Ich freue mich sehr über dein Lob, liebe Sandra!
Ein weiterer erheiternder, erleuchtender und spannender Artikel. Tolle Beiträge lieber WelcomeSpy. Ich bin ein begeisterter Fan. Auf ein baldiges Wiedersehen :-).
Oh, wie mich das freut, liebe Milena. Ich danke dir sehr!
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